Unsere Veranstaltung zum Thema „Kann ein Christ Sozialist sein?“ am Dienstag dieser Woche (5.7.) war ein voller Erfolg. Es war mir eine Freude, den Ministerpräsidenten von Thüringen, Bodo Ramelow, zu begrüßen und mit ihm über zwei Stunden ein angeregtes Gespräch führen zu können. Es ging, wie man so schön sagt, um Gott und die Welt, d.h. um die ganz große Politik, aber ebenso auch um die Politik hier vor Ort, in meinem Wahlkreis. Mir war es ein großes Anliegen, mich an diesem Abend in großer Runde den Moabiter Bürger*innen als parteiloser Kandidat der LINKEN bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus am 18. September vorzustellen und ihnen die Dinge, die mir für die Zukunft unseres Kiezes besonders wichtig sind und am Herzen liegen, nahe zu bringen.

Meiner Einladung zu diesem Gesprächsabend in die Aula des BERLIN KOLLEG in der Turmstraße 75 in Moabit waren viele Besucher*innen gefolgt, die etwas über linke Politik im Hier und Heute erfahren wollten, wozu Bodo Ramelow, der als erster Ministerpräsident der LINKEN eine Regierungskoalition aus LINKE, SPD und Grünen führt, detailreich und packend zu berichten wusste. Unter der vorzüglichen Moderation von Alexander Fischer (Historiker, derzeit in der Vertretung des Freistaats Thüringen beim Bund tätig), wurde dabei immer wieder der Bogen geschlagen von christlichen Vorstellungen zu Gerechtigkeit, Solidarität und Humanität und Möglichkeiten ihrer Umsetzung anhand konkreter Sachbeispiele. Und es stellte sich heraus, dass die Problemlagen in Thüringen wie auch hier in Moabit, im Land Berlin insgesamt, bei aller Unterschiedlichkeit im Detail doch ähnlich sind. Denn natürlich sind Fragen des Wohnens, der Verteilungsgerechtigkeit, des Miteinanders verschiedener Kulturen und der Schutzbedürftigkeit von Minderheiten und geflüchteten Menschen ganz eminent ethische Fragen, zu denen die christliche Überlieferung etwas zu sagen hat. Ich bin dankbar und es bestärkt mich auf meinem Weg, dass meine Äußerungen zu diesen Themen vom Publikum immer wieder mit Applaus bedacht wurden. Der Mensch im Mittelpunkt der Politik – dies ist mein Anspruch und ich erfahre viel Zuspruch dafür, wo immer ich in diesen Tagen in meinem Wahlkreis unterwegs bin.

Bodo Ramelow hat im Gespräch immer wieder überraschende Perspektiven eröffnet. Zum Beispiel wie sein Kabinett im letzten Jahr agiert hat, als auch in Thüringen für Tausende geflüchtete Menschen in kürzester Zeit Unterbringungsmöglichkeiten gefunden und Schritte in die Wege geleitet werden mussten, damit aus Geflüchteten schnell Neubürger*innen werden können. Und ja, auch wenn man sich das als Berliner*in kaum mehr vorstellen kann, aber es ist möglich, sein Auto innerhalb von einer Stunde anzumelden, wie die Thüringer Verwaltung zeigt.

Es sind die großen Themen, wie Bau-, Verkehrs-, Wohnungs- oder Umweltpolitik, ebenso wie die scheinbar kleinen Alltagsthemen, wie die Ämterbürokratie, die die Menschen bewegen, und in der letzten halben Stunde der Veranstaltung sollten deshalb auch sie das Wort haben. Aus dem Publikum wurden an Bodo Ramelow und mich eine ganze Reihe von Fragen und natürlich auch kritische Anmerkungen gerichtet – ein sowohl angeregter als auch anregender Bürgerdialog im besten Sinne.

Ein Höhepunkt darf natürlich nicht vergessen werden, die Einweihung unseres Steve-O-Mat durch den Ministerpräsidenten. Er ließ es sich nicht nehmen, als Erster in unserem mobilen Filmstudio Platz zu nehmen und einen 30 Sekunden-Clip einzusprechen. In Kürze steht der Steve-O-Mat allen offen, die mir ihre Meinung, Wünsche und Träume für unseren Kiez, Berlin, unser Land unter #träumweiter mitteilen wollen. Zu sehen sind diese Beiträge dann ebenso wie der von Bodo Ramelow auf meiner Webseite. Also Augen auf, der Steve-O-Mat ist bald auf den Straßen Moabits unterwegs.

Ich danke Bodo Ramelow, dem Moderator und allen Organisator*innen und Helfer*innen für diese gelungene Veranstaltung.

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